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Tastsinn und Propriozeption

Lernziele

Nach dieser Lerneinheit:

  1. Kannst du den Tastsinn und die Propriozeption definieren und einteilen.
  2. Kannst du die Strukturen und Funktionen der wichtigsten Mechanorezeptoren der Haut beschreiben.
  3. Kennst du die Rolle der rezeptiven Felder in der Zwei-Punkt-Diskrimination.
  4. Kennst du die unterschiedlichen Propriozeptoren und kannst ihre Rolle in der Tiefensensibilität erklären.

Begriffe vertiefen

Zu den Modalitäten der somatoviszeralen Sensibilität gehören die Exterozeption, darunter Tast- und Temperatursinn, die Propriozeption, also der Stellungs-, Bewegungs- und Kraftsinn, die Interozeption sowie die Nozizeption. Davon gehören sowohl der Tastsinn, als auch die Propriozeption zu den Modalitäten, die mittels Mechanorezeptoren wahrgenommen werden. Die Sinneseindrücke werden durch mechanische Reize, die zu einer Bewegung oder Verformung an den Mechanorezeptoren führen, ausgelöst.

Zum Tastsinn gehören drei Sinnesqualitäten: Berührung, Druck und Vibration. Diese werden durch unterschiedliche Mechanorezeptoren der Haut vermittelt, wovon der Großteil eine niedrige Reizschwelle besitzt und es somit ermöglicht, bereits auf leichte Reize zu reagieren. Dabei unterscheidet man zwischen Druck-, Geschwindigkeits- und Vibrationssensoren. Zu den Mechanorezeptoren gehören:

  • Merkel-Zell-Axon-Komplex
  • Meissner-Körperchen
  • Ruffini-Körperchen
  • Vater-Pacini-Körperchen
  • Haarfollikel-Rezeptoren

Jeder dieser Rezeptoren ist strukturell so beschaffen, dass er auf eine Vielzahl von taktilen Reizen reagieren kann. Die sensorischen Informationen werden dann über sensorische Neuronen an das zentrale Nervensystem weitergeleitet.

Jedes sensorische Neuron der Haut bedient ein bestimmtes Hautareal, das man als rezeptives Feld bezeichnet. Je nach ihrer Lage am Körper, können diese Felder in ihrer Größe variieren und sich überlappen. Die rezeptiven Felder und die sensorischen Neurone spielen eine wichtige Rolle in der Zwei-Punkt-Diskrimination, also der Fähigkeit, zwei getrennte Reizpunkte als unterschiedliche Stimuli wahrnehmen zu können.

Die Propriozeption, auch als Tiefensensibilität bekannt, umfasst die Wahrnehmung der Lage und der Bewegungen der unterschiedlichen Körperteile zu einem bestimmten Zeitpunkt. Diese Modalität wird weiter eingeteilt in den Stellungssinn (Stellung der Gelenke in Ruhe), den Bewegungssinn (Geschwindigkeit und Richtung einer Bewegung) und den Kraftsinn (eingesetzte Kraft während einer Muskelanspannung). Zur Wahrnehmung dieser Modalitäten, benötigen wir Propriozeptoren in den Gelenken, Muskeln und Sehnen. Die wichtigsten Propriozeptoren sind dabei die Muskelspindeln und die Golgi-Sehnenorgane.

Somatoviszerale Sensibilität

Mechanorezeptoren der Haut

Sensorische Transduktion und Adaptation

Mechanorezeptoren

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Finde mit diesem Quiz heraus, wie viel du über den Tastsinn und die Propriozeption weißt!

Zusammenfassung

Kurzfakten über den Tastsinn und die Propriozeption
Definition Tastsinn: Sinneswahrnehmung der Haut von Berührungen durch unterschiedliche Mechanorezeptoren.

Propriozeption
: Sinneswahrnehmung über die Stellung und Bewegung des Körpers zu einem bestimmten Zeitpunkt durch unterschiedliche Mechanorezeptoren.
Einteilung Tastsinn: Berührung, Druck und Vibration

Propriozeption
: Stellungs-, Bewegungs- und Kraftsinn
Mechanorezeptoren der somatoviszeralen Sensibilität Mechanorezeptoren der Haut (Tastsinn)

Propriozeptoren
(Stellungs-, Bewegungs- und Kraftsinn)
Mechanorezeptoren der somatoviszeralen Sensibilität Mechanische Reize führen zu einer Bewegung oder Verformung an den Mechanorezeptoren, die als elektrophysiologische Signale ans Rückenmark weitergeleitet werden.
Mechanorezeptoren der Haut Merkel-Zell-Axon-Komplex:
Drucksensor: Langsam adaptierender Rezeptor im Stratum basale der Epidermis, der leichte Berührungen und Texturen wahrnimmt.

Meissner-Körperchen
:
Geschwindigkeitssensor: Schnell adaptierender Rezeptor im Stratum papillare der Dermis, der leichte Berührungen und niederfrequente Vibrationen wahrnimmt.

Ruffini-Körperchen
:
Drucksensor: Langsam adaptierender Rezeptor in der tiefen Dermis, der die Dehnung der Haut, die Position und die Bewegung der Finger erkennt.

Vater-Pacini-Körperchen
:
Vibrationssensor: Sehr schnell adaptierender Rezeptor in der tiefen Dermis und im subkutanen Bindegewebe, der wechselnden Druck und hochfrequente Vibrationen wahrnimmt.

Haarfollikel-Rezeptor
:
Geschwindigkeitssensor: Langsam adaptierender Rezeptor, der sich um den Haarfollikel befindet und leichte Berührungen wahrnimmt.
Rezeptives Feld Ein Bereich, in dem Reize über Sinnesrezeptoren von einem bestimmten sensorischen Neuron aufgenommen werden.
Zwei-Punkt-Diskrimination Die Fähigkeit, zwei getrennte Reizpunkte als unterschiedliche Stimuli wahrzunehmen.
Zwei-Punkt-Schwelle
: Mindestabstand zwischen zwei Punkten, die als unterschiedliche Reize wahrgenommen werden können.
Diese Schwelle ist an den Fingerspitzen kleiner als am Rücken.
Propriozeptoren Gelenke: Ruffini-Körperchen

Muskeln: Muskelspindeln (langsam adaptierend, empfindlich gegenüber Veränderungen der Muskellänge und der Geschwindigkeit der Muskellängenänderung)

Sehnen: Golgi-Sehnenorgane (langsam adaptierend, empfindlich gegenüber Muskelspannung und deren Veränderungsrate)

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